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Junges Nashorn Gustl 
 

Eine Entstehungsgeschichte

Kleinplastik Ton, Gips, Bronze

Am Anfang stehen meine Beobachtungen, meine Ideen, ein Bild beginnt zu wachsen, es folgen Recherche, Zeichnungen und Skizzen.

 

 

Juni 2018

Frau Baumann, die meine Bronzefiguren von Ausstellungen her kennt, möchte für ihre wunderbare Gartengestaltung in einer Wohnanlage für Menschen mit Handicap eine fröhliche, leichte Nashorn-Bronzefigur gestaltet bekommen, welches auch das Wappentier dieser Stiftung ist. Das zweitgrößte Landsäugetier nach dem Elefanten ist ein wahrer Koloss, steht für Stärke, Ausdauer und Stabilität. Nashörner haben ein geringes Sehvermögen, einen ausgeprägten Geruchsinn, gutes Gehör, sind scheue Einzelgänger, schnell, wenig zielgerichtet, aggressiv, aber auch passiv, sie stehen für Weisheit, Freiheit, Stabilität, Langlebigkeit und Frieden. Ein schönes Symbol für diese Einrichtung, aber welche Herausforderung für mich.

 

Lange Recherchen auf der Suche nach einem jungen laufenden Nashorn, waren nicht sehr erfolgreich, denn meist stehen Jung und Alt gut geerdet herum. Doch ein schönes Foto von einem laufenden Nashorn bildete meine Grundlage für einige Bleistiftzeichnungen. Das Studium der Anatomie, das äußere Erscheinungsbild, Kopf, Beine, Hautfalten und Bewegung, wollte ich in Leichtigkeit, Lebensfreude, Spannung und Neugierde umsetzen.

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1. ZEICHNUNG

Das Studium der Anatomie, das äußere Erscheinungsbild, Kopf, Beine, Hautfalten und Bewegung, wollte ich in Leichtigkeit, Lebensfreude, Spannung und Neugierde umsetzen.

2. EINWEIHUNG DER WOHNANLAGE

Juli 2018 erfolgt die öffentliche Einweihung der Wohnanlage für Menschen mit Handicap. Die von Frau Baumann in eine schöne Form gebrachte Zeichnung wurde von den Bewohnern bestaunt und die Freude auf das junge Nashorn war groß. Das Original aus Bronze befindet sich von nun an in Arbeit.

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3. TONVORARBEIT IM ATELIER PROJEKT

Über einem Gestell aus Eisenstäben, die ungefähr die Haltung und Bewegung der Figur darstellt, werden aus Ton die groben Umrisse vorgearbeitet.

4. TONFEINARBEIT IM SCHAFHOF

Hier erfolgt die Feinarbeit an der Tonfigur.

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5. GIPSABGUSS

Für den Gipsabguss benötigte ich eine negative Gipsform vom Tonmodell. Eingefügte Metallstreifen sorgen dafür, dass der Gipsmantel in eine vordere und hintere Hälfte geteilt werden kann. Das Tonmodell wird als verlorene Form mit Gips bestrichen, sodass es eine feste Hülle ergibt, die dann als Hohlform für mein  Gipsmodell verwendet wird. Durch das Trennen der Halbschalen wird das Tonmodell meist zerstört. Das Wiederzusammensetzen der Halbschalen ermöglicht es nun diese mit Alabastergips zu füllt. Nach dem Aushärten der Gipsmasse wird vorsichtig die äußere Schale abgeschlagen, an dem Gipsmodell kann nun noch die Feinarbeit vorgenommen werden.

6. FERTIGE GIPSPLASTIK

Der Bronzegießer fertigt von der Gipsplastik einen Silikonabguss an, der mit heißem Wachs dünn ausgegossen wird. Nun erfolgt das Anbringen des Angusssystems und des Angusstrichters. Die Gussform wird in Sandschamott eingebettet und im Wachsausschmelzverfahren einige Tage im Ofen gebrannt, um anschließend mit flüssiger Bronze gegossen zu werden.

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7. BRONZE MIT GUSSKANÄLEN

Nach dem Abschlagen der Sandschamottummantelung ist die Bronzeplastik innerhalb des Entlüftungssysthems zu erkennen. Anschließend werden die überstehenden Teile entfernt und der Ziselierer übernimmt die Feinarbeit.

8. FERTIGE BRONZE AUF BETONSOCKEL

Nun erfolgt meine Nachbearbeitung mit Schleifen und Polieren. Der vorläufige Betonsockel ist das erste Zuhause für das junge Nashorn.

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9. SOCKELSUCHE

Die Auswahl des passenden Sockels fiel auf eine niedrige Granitstele, so bekommen auch Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit das junge Nashorn zu streicheln.

10. BEFESTIGEN

Am 21.12.2020 bezog das junge Nashorn sein neues Zuhause.

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11. ÜBERGABE

Mit einer roten Schleife als Geschenk konnte das junge Nashorn rechtzeitig zu Weihnachten 2020 übergeben werden.

12. OFFIZIELLE ÜBERGABE AN DIE STIFTUNG

Die offizielle Übergabe des jungen Nashornes erfolgte aufgrund der Corona Maßnahmen erst im Mai 2021. Frau Baumann und ich haben unabhängig voneinander überlegt, dem jungen Nashorn einen Namen zu geben und sind beide auf -GUSTL- gekommen, nun hat unser Junges Nashorn einen Namen.

11. Foto Mai 2020 offizielle Übergabe an die Stiftung.JPG

- GUSTL -

Es ist uns allen eine große Freude, Menschen mit Handicap durch diesen verspielten -Gustl- die Spaziergänge in dem schönen Garten noch schöner zu gestalten.

Hier geht es zum Bericht im Fördermagazin Augustinum.

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