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Eine kleine Anekdote

Schöne, stolze Hansestadt Bremen am großen Fluss. Geboren wurde ich im Herzen dieser schönen Stadt in der Sögestraße, im Plattdeutschen bedeutet es Sau, also Saustraße und ist der erste bekannte Straßenname Bremens. Von hier wurden früher die Schweine von den Wiesen durch die Sögestraße zum Schweinemarkt auf die Domsheide getrieben. Bäcker und Brauer wohnten hier, die mit ihren Abfällen die Schweine fütterten. Im 19. Jahrhundert folgten die ersten Geschäfte und so wurde die Sögestraße zur größten und beliebtesten Einkaufsstraße Bremens. Seit 1974 ziert der Eingang zu dieser Einkaufsstraße eine Bronzeplastik, die lebensgroß einen Hirten mit Hund und 5 Schweinen samt 4 Ferkeln darstellt.

Wundervolle Märchen von den „Bremer Stadtmusikanten“, Geschichten aus dem Teufelsmoor und von Roland dem Riesen am Rathaus zu Bremen prägten die Fantasie meiner Kindheit. Traditionen wie Nikolauslaufen, Eiswette, Oster- und Freimarkt, Kohl und Pinkel Essen sind etwas ganz Besonderes und nur hier zuhause.

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Wilde Spiele in ausgebombten Ruinen und auf Trümmergrundstücken, mutige Wege über das wild tosende Weserwehr hinüber auf blühende Wiesen zu den wolligen Schafen, Nervenkitzel beim Vorbeirennen am stinkenden, laut krachenden und donnernden Borgward Werk, Industrie und Natur dicht beieinander, Unternehmungen mit dem Fahrrad durch die Wälder voll mit Heidelbeeren und Pilzen.

Lange, trübe, diesige und neblige Tage schärften meine Sinne für die Schönheit der Natur. Die weite unbegrenzte Sicht über das Land, feuchte Wiesen und Moore und die große, ruhig dahinfließende Weser auf dem Weg zur sich ständig verändernden Nordsee ließen meine Ideen und Gedanken fliegen. 

Im Künstlerdorf Worpswede lernte ich die Bilder von Paula Modersohn-Becker kennen und begeistere mich bald darauf für die Werke des großen Malers Emil Nolde.

Doch zunächst kaufte ich mir von meinem ersten, selbst verdienten Geld einen Fotoapparat, der von nun an ständiger Begleiter meiner Stadt- und Naturerkundungen wurde.

Dann erfolgte der Umzug in die geteilte und eingesperrte Stadt Berlin mit ihren vielfältigen Möglichkeiten Kunst und Kultur jeder Art zu erleben. Auch hier gibt es viel Wasser, Seen und Kanäle, aber die Sehnsucht nach dem Meer bleibt.

Ein brasilianischer Freund und Künstler vertiefte mein Interesse am Zeichnen und Malen, durch ihn veränderte sich meine Sichtweise und motivierte mich, meinen eigenen künstlerischen Ausdruck zu suchen.

Dann entdecke ich Griechenland mit den unzähligen Inseln, der brodelnden und immer lauten Stadt Athen, dem einzigartigen Licht, den strahlend klaren Farben, dem Meer, der Musik, Genuss für alle Sinne, das Lachen, ehrliche, liebevolle Menschen. Griechenland hätte fast meine zweite Heimat werden können, doch die ist dann Bayern für mich und meine Familie geworden.

Mit Zeichnen, Malen und Fotografieren beschäftige ich mich jetzt intensiver und bewusster: die erste Malreise mit Eckhard Zylla nach Ischia wird zum Beginn meiner Auseinandersetzung mit der Aquarellmalerei. Diese Malreisen und weitere sehr inspirierende Seminare in Aquarell- und Acrylmalerei sowie Bildhauerei sind seitdem fester Bestandteil meines Schaffens.

Mein künstlerischer Lebensweg war in der Vergangenheit schon bunt und voller Überraschungen und so werde ich offen und fasziniert um die neuen „Ecken“ meines zukünftigen künstlerischen Werdegangs schauen, was mich wohl dahinter alles erwartet...?

Den Künstlern und Malern, die meine Entwicklung beeinflussten und mich zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten inspirierten und ermutigten, bin ich sehr dankbar. Aus Lehrern und Kursleitern sind liebe Freunde geworden.

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